In der klassischen Moderne weisen Bauten klare Formen auf. Bei der Fassadengestaltung kommen Rhythmen eine bedeutende Rolle zu. Zentral sind dabei Fenster und Fensterschutzsysteme. Gerade weil dem Grundsatz „form follows function“ nachgelebt wurde, fand der Einsatz von Rollladen zahlreiche Freunde under den Architekten der 20er, 30er und 40er Jahre. Das elegante Profil, der Lebenszyklus und die hohe Funktionalität waren Vorteile, die überzeugten.
In der Nachkriegszeit geriet der Rollladen durch Lamellenstoren, textile Sonnenschutzsysteme und Fensterläden in Vergessenheit.
Die neuen Systeme mit geschäumten Schiebeprofilen machen den Rollladen zu einem Schutzsystem, das in zeitgemässer Architektur sinnvoll eingesetzt werden kann. Mit der hohen Qualität bezüglich Wind-, Wetter-, Schallschutz und der Wärmedämmung, der einfachen Bedienung, des geringen Wartungaufwandes und der Einbruchsicherheit kann kein anderes Schutzsystem mithalten. Die schlichte und elegante Form der Profile lässt zudem bei Gebäuden eine Kombination von Rollläden und anderen Schutzsystemen zu.
Neben anderen Elementen der klassischen Moderne, die heute noch Gültigkeit haben, ist auch der Rollladen ein interessanter Bauteil aus dieser Zeit, dem man wieder vermehrt Beachtung schenken sollte.
Pius Flury, Architekt ETH SIA Präsident der SIA Solothurn